Schätzungen zufolge leiden weltweit etwa 350 Millionen Menschen unter einer Depression. Dabei sind Frauen doppelt so häufig davon betroffen wie Männer. Aus Schamgefühl, Verdrängung oder Unwissenheit suchen viele Betroffene keinen Arzt auf. Viele davon sind sich deshalb auch nicht sicher, ob sie unter der psychischen Erkrankung leiden.
Mit dem Buch „Viel mehr als Traurigkeit. Depression erkennen, verstehen und die richtige Behandlung für mich finden“ will Psychiater Roger Pycha Betroffene, Gefährdete, Mitmenschen von Betroffenen aber auch einfach nur psychologisch Interessierte über die weit verbreitete Krankheit Depression informieren. Wie kann einer Depression vorgebeugt werden? Wie kann betroffenen Menschen geholfen werden? Was steht hinter den Begriffen Schizophrenie, Burn-out, Panikattacken, Psychose, bipolar, Psychosomatik oder manisch depressiv?
Der Psychiater Roger Pycha und der Betroffene Richard Santifaller informieren darüber am Mittwoch, 7. Juni 2023 um 20 Uhr im Seminarraum Kirchseit des Thalguterhauses Algund. Der Bildungsausschuss Algund, die öffentliche Bibliothek und Algund Aktiv laden alle Interessierten herzlich dazu ein.
Dr. Roger Pycha promovierte 1985 in Innsbruck, war u.a. als Assistenzarzt in Chur und als Oberarzt an der Innsbrucker Uniklinik tätig. Zwischen 1999 und 2018 war er Direktor des psychiatrischen Dienstes in Bruneck, seit 2018 Leiter des psychiatrischen Dienstes in Brixen. Er ist Koordinator der Europäischen Allianz gegen Depression in Südtirol, wissenschaftlicher Leiter der Südtiroler Arbeitsgruppe für Suizidprävention, Vizepräsident und Lehrtherapeut des Südtiroler Institutes für Systemische Forschung und Therapie sowie Ausschussmitglied der Südtiroler Selbsthilfeorganisation psychisch Kranker „Lichtung/Girasole”.
Richard Santifaller hat im Verlauf seines Lebens wiederholt die Erfahrung einer schweren Depression machen müssen. Er ist seit mehr als 8 Jahren psychisch stabil und arbeitet inzwischen erfolgreich im Gesundheitsbezirk Brixen. Er ist im Ausschuss des Verbandes der Angehörigen psychisch Kranker „Ariadne“ tätig.